ME Saar aktuell

VSU-Veranstaltungsreihe WIR.SIND.NACHHALTIG. in zweiter Runde

Diskussion zu Energieversorgung sowie Bauen und Wohnen

Auf Einladung der Vereinigung der Saarländischen Unternehmensverbände e.V. (VSU) kamen gestern (23.3) bei der Encevo Deutschland GmbH zum zweiten Mal Vertreter aus Verbänden, Politik, Wissenschaft, Kammern und Unternehmen zusammen, um über verschiedene Aspekte der Nachhaltigkeit der Wirtschaft zu sprechen. Die VSU hat diese Veranstaltungsreihe initiiert, um einen Teil der vielfältigen Aktivitäten der saarländischen Unternehmen im Bereich der Nachhaltigkeit sichtbar zu machen, aber auch, um deren Herausforderungen zu benennen und zu diskutieren. Grüne Technologien haben ein enormes Potenzial, da dieser Markt in Zukunft weltweit stark wachsen wird. Dafür soll auch bei Unternehmen, die noch Entwicklungspotentiale bei der Nachhaltigkeit haben, ein Bewusstsein geschaffen werden. Denn das Saarland muss im Standortwettbewerb mit anderen Ländern und Bundesländern bestehen können, muss ein attraktiver Wirtschafts- und Forschungsstandort sein, genauso wie es ein attraktiver Lebensstandort für Menschen sein muss.

Diese Faktoren griff auch Wirtschaftsminister Jürgen Barke zur Einführung in seiner Keynote auf. Im ersten Themenblock zur Energieversorgung sprachen Jens Apelt (Encevo) und Sebastian Oberbillig (GP JOULE) über die zukünftige Energiebereitstellung. Dabei zeigten sie, dass ihre Unternehmen schon heute massiv in Erneuerbare Energien investieren und, dass die Verfügbarkeit von grünem Wasserstoff, Pipelines und Elektrolyseuren eine Schlüsselrolle in der Transformation einnehmen wird.

Über Bauen und Wohnen diskutierten Philipp Gross (Peter Gross Bau), Johannes Hauck (Hager Vertriebsgesellschaft) und Eric Scherer (Schornsteinfegerinnung Saarland) in der zweiten Diskussionsrunde. Sie zeigten, wie z.B. durch Energiegemeinschaften, ressourcenschonendes Bauen, Dämmmaßnahmen am Gebäude oder die Installation von Energiespeichern Energie eingespart werden kann. Es wurde deutlich, dass im Gebäudebereich viele Potentiale zur CO2-Reduzierung und Energieeinsparung stecken, diese Potentiale jedoch durch hohe Kosten, hohe Auflagen und bürokratischen Aufwand teilweise ausgebremst werden.
 

Wirtschaftsminister Jürgen Barke:
„Nachhaltigkeit und Strukturwandel sind zwei Seiten derselben Medaille. Am Ende kommen grüne Produkte aus grünen Gebäuden auf grünen Flächen mit grünem Strom. Das ist die Zukunft unseres Standortes. Damit aus Transformationsdruck Wachstumschancen entstehen, investieren wir stark in unsere Infrastruktur und schaffen so die besten Rahmenbedingungen für Wachstum, Innovation und Beschäftigung.“

VSU-Geschäftsführerin Antje Otto:
„Nur wer Strukturwandel und Nachhaltigkeit zusammen denkt, stellt sich zukunftsfähig auf. Ob grüne Stahlherstellung, nachhaltige Energieversorgung, Kreislaufwirtschaft oder nachhaltige Mobilität: Wir sollten einen breiten Blick auf grüne Technologien haben und das enorme Potenzial erkennen, da dieser Markt in Zukunft weltweit stark wachsen wird. Neben Europa investieren die USA, Japan und China massiv in Klimaschutztechnologien.“

Jens Apelt, Geschäftsführer der Encevo Deutschland GmbH:
„Die Energie-Transformation stellt uns alle vor große Herausforderungen. Als Energieversorgungsunternehmen sind wir dabei in besonderem Maße gefordert. Dessen sind wir uns bewusst und bringen uns als Treiber dieser Transformation in unserer Kernregion Saarland und Rheinland-Pfalz maßgeblich ein. Dabei richten wir unseren Fokus auf den Ausbau Erneuerbarer Energien und die Modernisierung unserer Energienetze – von der Sonne bis zur Steckdose.“

Sebastian Oberbillig, Public Affairs Manager der GP JOULE GmbH:
„GP JOULE ist als integrierter Energieversorger in allen Bereichen der Energie-Wertschöpfungskette aktiv: von der Erzeugung bis zur Nutzung – und von der Beratung über die Finanzierung und Projektierung bis zum Bau und Service. Unsere Vision ist 100 Prozent Erneuerbare Energien für alle. Das ist unser Antrieb.“

Philipp Gross, Geschäftsführer der Peter Gross Bau Holding GmbH:
„Wir wissen, dass die Welt nur geborgt ist. Die Bauwirtschaft war schon immer kreativ. So wollen wir die Herausforderungen der Nachhaltigkeit innovativ lösen.“

Eric Scherer, Landesinnungsmeister, Schornsteinfegerinnung für das Saarland:
„Wer in der Diskussion um Nachhaltigkeit soziale Gerechtigkeit nicht im Fokus hat, wird den Bestrebungen zu mehr Nachhaltigkeit schaden, speziell im Saarland.“