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VSU: Auch Hotels und Restaurants brauchen Perspektive

Ohne staatliche Hilfen bleiben funktionierende Geschäftsmodelle auf der Strecke

Wenn ab Montag die Beschränkungen durch das Coronavirus gelockert werden, bleiben Hoteliers und Betreiber von Restaurants außen vor. Ihre Betriebe bleiben weiter auf unbestimmte Zeit geschlossen. Für viele der betroffenen Unternehmer steht durch die fortgesetzte Schließung ihre Existenz auf dem Spiel.

Die Vereinigung der Saarländischen Unternehmensverbände (VSU) schließt sich deshalb der Forderung ihres Mitgliedsverbandes, des Dehoga Saar, nach Hilfen für die Betriebe des Hotel- und Gastgewerbes an der Saar an. „All diese Betriebe hatten vor der Krise ein funktionierendes Geschäftsmodell. Wenn die Regierung beschließt, dass sie weitere Wochen nicht am Geschäftsleben teilnehmen dürfen, dann ist jetzt auch die Hilfe der Politik gefragt“, sagt VSU-Geschäftsführer Jens Colling. Ohne Finanzhilfen, die über das erste Hilfspaket von Bund hinausgehen, droht mehreren Unternehmen die Insolvenz.

„Es gehört zum Unternehmertum, Risiken zu tragen“, sagt Colling. „Und in einer Krise sind Unternehmen auch gefragt, Wege aus der Krise zu suchen.“ Dazu sind die Unternehmen bereit. Insofern fordert Colling auch die politische Führung im Saarland dazu auf, gemeinsam mit den Unternehmen Lösungswege zu beraten, wie sich eine baldige Wiedereröffnung von Hotels und Restaurants unter Einhaltung des Infektionsschutzes gewährleisten lässt. Colling kann in diesem Zusammenhang nicht verstehen, dass Ministerpräsident Tobias Hans in Bezug auf eine baldige Öffnung gesagt hatte, wie das möglich sein solle, dazu fehle ihm die Phantasie. „Die betroffenen Betriebe arbeiten längst an Konzepten, wie sie – da wo es möglich ist – Abstands- und Hygienemaßnahmen durchsetzen“, sagt Colling. „Bei den Unternehmen ist diese Phantasie durchaus vorhanden.“

Die VSU steht zu den Maßnahmen zum Gesundheitsschutz, betont Colling. „Es war richtig, konsequent dafür zu kämpfen, die Ausbreitung des Coronavirus zu verlangsamen“, sagt er. Wenn Maßnahmen ergriffen – oder eben auch gelockert – werden, muss dies allerdings nachvollziehbar sein. Hier sieht Colling die jüngsten Beschlüsse kritisch: „Dass es nicht möglich war, im Vorfeld Maßgaben zu diskutieren, unter denen auch Hotels und Gaststätten wieder ihren Betrieb aufnehmen können, ist für mich ebenso wenig schlüssig wie im Handelssektor die Begrenzung auf 800 Quadratmeter Verkaufsfläche“, sagt er. „Hier scheinen mir die Abgrenzungen eher beliebig getroffen zu sein.“

Wenn nun aber bestimmte Unternehmer gleichheitswidrig vom Geschäftsleben ausgeschlossen werden, gilt es aus Sicht des VSU-Geschäftsführers wenigstens, ihnen eine entsprechende finanzielle Hilfe zukommen zu lassen.

Rückfragen gerne an:
Vereinigung der Saarländischen Unternehmensverbände e. V.
Joachim Wollschläger
Kommunikation
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