Wir gestalten Arbeit im Saarland

ME Saar vertritt die größte Branche im Land

Die Metall- und Elektroindustrie hat im industriell geprägten Saarland eine große Bedeutung. Kohle und Stahl bestimmen seit Jahrhunderten die Geschichte unseres Landes. Mit ihnen ist im Saarland eine starke Industrie gewachsen, die bis heute einen Großteil der Saarländer beschäftigt. Der Verband der Metall- und Elektroindustrie des Saarlandes (ME Saar) steht für mehr als 70 Prozent aller Beschäftigten dieser Branche im Saarland. Damit ist der ME Saar der leistungsfähigste Unternehmensverband im Land.

Als unsere wichtigste Aufgabe verstehen wir es, für eine langfristige Zukunft des Standorts und damit der Arbeitsplätze zu wirken. Dafür gilt es, sich immer wieder für wettbewerbsfähige Standortbedigungungen einzusetzen. Wir sind somit das wirtschafts-, sozial- und gesellschaftspolitische Sprachrohr unserer Mitglieder. Als direkter Ansprechpartner der saarländischen Landesregierung und der Bundespolitik stehen wir im ständigen Dialog mit den zuständigen Ministerien, um auf Wünsche und Bedürfnisse der Unternehmen hinzuweisen, Gesetzesvorhaben zu begleiten und so die Bedingungen mitzugestalten, die auch künftig in unserem Land Wohlstand sichern.

In diesem Sinne betreiben wir als Kernaufgabe auch die Tarifpolitik. Hier vertreten wir gegenüber unserem Sozialpartner, der Gewerkschaft IG Metall, die Interessen der Arbeitgeber. Wir verhandeln über Entgelte, Ausbildungsvergütungen, Arbeitszeitregeln und weitere Arbeitsbedingungen in unseren Mitgliedsunternehmen. Ziel ist es, die saarländische Metall- und Elektroindustrie wettbewerbsfähig zu halten. Denn nur so ist langfristig auch der Wohlstand der Mitglieder gesichert. Außerdem beraten und vertreten wir unsere Mitglieder in Fragen des Arbeitsrechts ebenso wie der Arbeitszeit- und Arbeitsplatzgestaltung.

Wichtig für die Zukunft eines Standortes sind aber nicht nur die aktuellen Arbeitsbedingungen, sondern auch die der Zukunft. Schon heute für morgen denken - dieses Motto heißt, dass wir uns heute Gedanken darüber machen müssen, wie wir morgen die dringend benötigten Fachkräfte finden können. Denn es sind die gut ausgebildeten Mitarbeiter, die letztlich den Erfolg der saarländischen Wirtschaft garantieren. ME Saar ist seit vielen Jahren aktiv in der Nachwuchsförderung. Mit speziellen Programmen für Erzieher und Lehrer setzen wir uns in Schulen und Kindergärten für eine Unterstützung der Bildung ein - auch in technischer und wirtschaftlicher Hinsicht. So sichern wir die Zukunftsfähigkeit des Standortes.

Jedes saarländische Unternehmen der Metall- und Elektroindustrie, das Tarifverträge anwendet oder anwenden will, kann bei uns Mitglied werden. Gerne können Sie mit uns Kontakt aufnehmen.

Über die Aufgaben eines Arbeitgeberverbandes

Aus der Rede des Gründungspräsidenten Georges Thédrel zur Aufgabe des im Jahr 1948 erneut gegründeten Verbands der Metall- und Eisenindustrie des Saarlandes

"Eingangs habe ich von den Aufgaben des Arbeitgeberverbandes gesprochen. Welche Aufgaben obliegen ihm nun? Seine vornehmste Aufgabe ist es, eine Vertretung der Arbeitgeberinteressen zu sein, ohne dass er allerdings die Haltung einer Kampforganisation einnehmen darf. Er muss eine Vereinigung sein, welche die Belange der Arbeitgeber verteidigt und vertritt, wobei er die Gesamtinteressen der saarländischen Industrie nicht aus dem Auge verlieren darf; denn die Wirtschaft kann nur dann blühen, wenn ihre Lenkung in guten Händen liegt, in Händen von Arbeitgebern, die würdig sind, Arbeitgeber zu sein. Dazu gehört insbesondere auch, dass sich der Arbeitgeber stets seiner sozialen Verantwortung bewusst bleibt. Das Wohl der ihm anvertrauten Arbeitnehmer muss ihm warm am Herzen liegen. Er ist es, der durch überlegte und weitblickende Leitung seines Betriebes die werktätige Bevölkerung in Brot und Arbeit hält. Er hat im Rahmen der durch die wirtschaftliche Lage des Betriebs gegebenen Möglichkeiten für das Wohlergehen der Belegschaft durch Ergreifen geeigneter sozialer Maßnahmen Sorge zu tragen. Unermüdlich hat er Vorsorge zu treffen, dass sich die wirtschaftlichen Verhältnisse der Arbeitnehmer bessern, ohne aber durch kurzsichtige, für den Betrieb auf die Dauer untragbare Maßnahmen den Weiterbestand des Werkes in Zweifel zu stellen und damit die Existenzgrundlage des Arbeiters zu gefährden."

Unsere Motivation im ME Saar

Was uns antreibt

Im Zentrum unserer Arbeit steht das Streben, unsere Unternehmen am Standort dauerhaft wettbewerbsfähig zu halten. Das strahlt dann auch auf deren Mitarbeiter aus: Denn für Unternehmer, Führungskräfte und Beschäftigte ist es gleichsam befriedigend und motivierend, gemeinsam mit ihrer Arbeit Erfolg zu haben. So sichern wir langfristig den Wohlstand im Land.

Was wir anstreben

Es ist uns wichtig, die Bedeutung der Unternehmen für die Gesellschaft zu vermitteln. Ohne Unternehmen gibt es keine Arbeit und kein Einkommen. Unternehmer übernehmen Verantwortung für Menschen, für die Gesellschaft. Es ist unser Bestreben das gemeinsame Wirken von Kapital und Arbeit für mehr Wohlstand zu verdeutlichen.

Was wir verhandeln

Als Sozialpartner haben wir den gesetzlichen Auftrag, für unsere Mitgliedsunternehmen mit der Gewerkschaft Tarifverträge auszuhandeln und abzuschließen. Diese regeln neben dem Entgelt auch noch viele Aspekte der Arbeitsgestaltung.

Wie wir beraten

Tarifverträge sind mittlerweile sehr komplex. Wir beraten unsere Mitgliedsunternehmen deshalb bei der Umsetzung der Tarifverträge und unternehmensspezifischen Betriebsvereinbarungen. Außerdem informieren und beraten wir zu neuen Entwicklungen in der Arbeitsgestaltung und Betriebsorganisation.

Wie wir streiten

Nicht immer geht es in Unternehmen harmonisch zu. Wenn Konflikte auftreten, müssen sie gegebenenfalls auch streitig ausgefochten werden. Das machen wir. Wir stellen uns der Auseinandersetzung stellvertretend für die Gemeinschaft der Mitglieder, die den Konflikt somit nicht persönlich austragen müssen, vertreten diese auch vor Arbeits- und Sozialgerichten.

Was wir bewirken

Als starker saarländischer Unternehmensverband sind wir eine wichtige Stimme in der Wirtschafts- und Sozialpolitik des Landes. In zahlreichen Gremien nehmen wir Einfluss auf Gesetzgebungsvorhaben und Landesinitiativen. Über unsere Mutterverbände Gesamtmetall und BDA vertreten wir die Interessen der Mitgliedsunternehmen auch in der Bundespolitik in Berlin.

Was wir fördern

Wir übernehmen gesellschaftliche Verantwortung: Wir unterstützen Forschung und Bildung und mit der Stiftung ME Saar zusätzlich die Kulturszene. Wir machen den Standort Saarland attraktiver, um den Mitgliedsfirmen und damit auch den Beschäftigten im Land neue und zusätzliche Chancen zu eröffnen.

Was wir sind

Wir – der Verband der Metall- und Elektroindustrie des Saarlandes – sind keine anonyme Organisation. In unserer Geschäftstelle sitzen Fachleute für alle Themen, die das Verhältnis zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern betreffen. Diese beherrschen alle Werkzeuge für die Gestaltung des Arbeitslebens: Gesetze, Tarifverträge, Betriebsvereinbarungen, Arbeitsorganisation, Arbeitszeit, Leistungsentgelt, Aus- und Weiterbildung, Kommunikation und vieles mehr.

Wenn Sie mehr über uns wissen wollen, stehen wir Ihnen gerne für ein Gespräch gerne zur Verfügung.

 

Seit über hundert Jahren aktiv für saarländische Unternehmen

Entstanden um die Jahrhundertwende - wiedergegründet nach dem Krieg

Gegründet, oder genauer gesagt, wiedergegründet wurde der Verband der Metall- und Elektroindustrie des Saarlandes am 6. April 1948 - damals noch als "Arbeitgeberverband der Eisen- und Metallindustrie des Saarlandes".

Wiedergegründet deshalb, weil die Arbeitgeberverbände bereits auf die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts zurückgehen. Angesichts der Zusammenschlüsse im Rahmen der Arbeitnehmerbewegungen entstanden als Reaktion auch Arbeitgeberverbände. Während auf der einen Seite erstarkende Gewerkschaften die Arbeiter und Angestellten vereinten, entstanden um die Jahrhundertwende ebenso solidarische Gemeinschaften von Arbeitgebern.

Die saarländische Industrie entschied sich im Mai 1904, einen "Arbeitgeberverband der Saarindustrie" zu schaffen. Aus diesem bildete sich 1928 eine "Fachgruppe der weiterverarbeitenden Eisen- und Metallindustrie e.V." Zusätzlich wurde zum gleichen Zeitpunkt eine "Streikschutz e.V.-Entschädigungsgesellschaft der Fachgruppe der weiterverarbeitenden Eisen- und Metallindustrie e.V." ins Leben gerufen. Das Mitgliederverzeichnis von 1929 ist ein Who-is-Who der saarländischen Industrie: Gelistet sind unter anderem die Aktiengesellschaft der Dillinger Hüttenwerke, das Edelstahlwerk Röchling und die Halbergerhütte. Aber auch viele verschwundene Namen wie die Saar Brown Boveri, die Saarbrücker Hebezeugfabrik und die Stummschen Eisenwerke.

Nach dem Kriegsende wurde dann am 6. April 1948 im Rathausfestsaal in Saarbrücken der "Arbeitgeberverband der Eisen- und Metallindustrie des Saarlandes" ins Leben gerufen. 88 der 100 anwesenden Unternehmen entschlossen sich noch bei der Gründungsversammlung zum Verbandseintritt. Ebenfalls 1948 wurde der "Fachverband der weiterverarbeitenden Eisen- und Metallindustrie e.V." (Chambre Syndicale des Industries Métallurgiques, Méchaniques et Connexes de la Sarre) gebildet, der die Aufgabe hatte, die saarländische Metallindustrie wirtschaftspolitisch zu betreuuen.

Beide Verbände, der Arbeitgeberverband und der Fachverband, fusionierten 1973 zum "Verband der Eisen- und Metallindustrie des Saarlandes e.V.", dessen Aufgabe es infolge war, die wirtschaftspolitischen und sozialpolitischen Interessen seiner Mitglieder zu vertreten.

Bis Mitte der 1970er Jahre war der Verband auch für die Tarifpolitik der saarländischen Stahlwerke zuständig. Diese waren politisch zuvor durch die "Saarländische Wirtschaftsvereinigung Eisen und Stahl“ als reinem Fachverband vertreten, die Tarifpolitik lag beim "Verband der Eisen- und Metallindustrie des Saarlandes e.V.". Am 17.12.1954 wurde dann der "Verband der Saarhütten" als Fach- und Arbeitgeberverband gegründet, der diese Aufgabe übernahm.

1989 änderte der Verband seinen Namen in Verband der Metall- und Elektroindustrie des Saarlandes e. V. – ME Saar.

Auch das Verbandshaus steht auf historischem Grund. In den 60er Jahren ist es im Garten der Villa Langhammer entstanden. Die hatte der Stahlbaukonstruktionsfabrikant Seibert in den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts über St. Arnual im neubarocken Stil mit einem ausladenden Barockgarten errichten lassen.