Qualitätsverbesserungsprozess an saarländischen Schulen

Gemeinsames Projekt der Vereinigung der Saarländischen Unternehmensverbände e. V. (VSU) mit dem Ministerium für Bildung (MfB), dem Landesinstitut für Pädagogik und Medien (LPM) und dem Institut für Lehrerfortbildung (ILF)

Vorbemerkung

Die PISA - Studie hat den deutschen Schulen im internationalen Vergleich einen Abstiegsplatz zugewiesen. Damit wurden die Erfahrungen der Unternehmen bestätigt, die die Ausbildungsbetriebe in einer „unfreiwilligen Langzeitstudie" gesammelt haben. Fast 10 % Schulabbrecher und über 20 % Ausbildungsabbrecher zeigen die gravierenden Mängel unseres Schulsystems auf:

  •     Unzureichende Vermittlung einer tragfähigen Allgemeinbildung
  •     Geringe Ausbildung der Persönlichkeit
  •     Fehlende Lebens- (damit verbunden) Berufsorientierung


Gleichzeitig hat die PISA - Studie zwei grundlegend notwendige Weichenstellungen für eine Verbesserung der Qualität an den Schulen deutlich werden lassen:

  •     Schulen brauchen Instrumente, um selbst ihre Leistungen überprüfen und bewerten zu können.
  •     Schulen müssen in der Lage sein, auf der Grundlage der ermittelten Ergebnisse selbst Entwicklungen zur Verbesserung der Qualität ihrer Leistungen einleiten zu können.


Qualitätsverbesserung zielt auf die Verbesserung von Unterricht, Erziehung und Schulmanagement, geht von der Formulierung eines Schulprogramms mit vereinbarten Zielen über die Überprüfung des schulischen Leistungsspektrums hin bis zu den notwendigen Veränderungen.

Erfahrungen aus dem Wirtschaftsleben belegen die Fortschritte, die bei konsequenter Anwendung dieses Verfahrens gewonnen werden können.

Gefordert ist nicht eine punktuelle, sondern eine prinzipielle Qualitätsverbesserung mit einer nachhaltigen und breiten Wirkung. Für diesen Prozess müssen die Schulen ausgebildet, begleitet und unterstützt werden.

Angesichts der damit angestrebten Veränderungen an den Schulen ist eine intensive und kontinuierliche Begleitung erforderlich. Diese hat zum Ziel, Schulen so auszustatten, dass sie selbständig und eigenverantwortlich den Prozess zur Verbesserung ihrer Leistung wahrnehmen.

Ziele

Durch das Projekt sollen die Qualität von Unterricht und Erziehung verbessert und die Selbstständigkeit der Einzelschule gestärkt werden. Die Projektschulen werden angeleitet, die Qualität ihrer Arbeit selbständig zu überprüfen und zu bewerten.

Im Vordergrund der Entwicklungsarbeit mit den Schulen steht der Qualitätsverbesserungsprozess (im folgenden QVP), mit dem folgendes erreicht werden soll:

  •     Den Leistungsstand festzustellen, u. a. Qualitätsmangel und deren Ursachen zu ermitteln,
  •     Zielvereinbarungen zur Qualitätsverbesserung umzusetzen,
  •     die Arbeit an der Schule immer wieder auf sich ändernde Bedürfnisse und Anforderungen auszurichten,
  •     die Zielorientierung der Arbeit an der Schule insgesamt und damit die Motivation von Lehrpersonal, Schulleitung, Schülerschaft und Dritten (z. B. Eltern) zu steigern,
  •     die Identifikation aller Beteiligten mit der Tätigkeit der Schule weiter zu entwickeln,


und als Resultat daraus:

  •     die Qualität der Schule ständig zu verbessern.


Die beteiligten Schulen werden so geschult, dass sie einerseits den kontinuierlichen QVP an ihrer Schule selbständig durchführen können, andererseits aber auch in der Lage sind, weiteren allgemeinbildenden Schulen in ihrer Region zum späteren Zeitpunkt als Berater und Coach für diesen Prozess zur Verfügung zu stehen. Jede Schule arbeitet dabei mit einem oder mehreren Unternehmen zusammen.

In der Erweiterungsphase (nach 2 Jahren) sollen die neu hinzukommenden Schulen durch externe Maßnahmen für den QVP angeleitet und mit kontinuierlicher Begleitung und Unterstützung fit gemacht werden. Sie arbeiten ebenfalls mit einem Unternehmen als Kooperationspartner zusammen und bilden mit den anderen beteiligten Schulen und den kooperierenden Unternehmen eine Qualitätsregion.

Vorraussetzung für das Gelingen des QVP ist eine umfassende Kooperationsbereitschaft und -fähigkeit mit internen und externen Partnern. Auch für die Wahrnehmung dieser Aufgaben müssen die Schulen besonders qualifiziert werden.

Zielgruppen

Erste Zielgruppe ist zunächst das Q-Team, das an jeder Schule gebildet wird. Es besteht aus 6 - 7 Personen (Schulleitung, Lehrerkollegium und Prozessbegleitern).

Im Verlauf des Projektes wird die gesamte Schule zur Zielgruppe der Entwicklungsarbeit.

Weitere Zielgruppe sind die internen (schulischen) und externen Prozessbegleiter, die in erster Linie an der von ihnen betreuten Schule Verantwortung für die Prozesssteuerung tragen.

Ihre Ansprechpartnerin bei weiteren Fragen ist Frau Tina Raubenheimer.

Telefon 0681 9 54 34-48
Telefax 0681 9 54 34-74
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