Der ifo-Geschäftsklimaindex für die M+E-Industrie hat sich im Dezember 2021 mit 100,9 Punkten zum vierten Mal in Folge verschlechtert (Vormonat: 102,6 Punkte). Sowohl die aktuelle Geschäftslage als auch die Erwartungen für das kommende Halbjahr wurden schlechter beurteilt. Während die Lage mit einem Saldo von 28 Punkten aber noch überwiegend positiv gesehen wird, liegen die Erwartungen im Saldo nur noch im neutralen Bereich. Dabei sinkt vor allem der Anteil der Firmen, die eine Verbesserung erwarten, während die neutralen Einschätzungen zunehmen.
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Wie entwickelt sich die Konjunktur der M+E-Industrie?
Aktualisierte Wirtschaftsinformationen Jahresende 2021
Der Aufholprozess in der Metall- und Elektro-Industrie nach dem Corona-Einbruch im Q2/2020 ist zum Stillstand gekommen. Aufgrund massiver Engpässe bei Material und zum Teil beim Personal ging die Produktion bis ins Q3/2021 hinein trotz anhaltend hoher Neuaufträge und steigender Auftragsbestände zurück. Im Oktober erfolgte eine Korrektur dieses Trends: Während die Auftragseingänge einen deutlichen Dämpfer erlitten, zog die Produktion wieder an. Allerdings bleibt abzuwarten, ob die Talsohle bei den Lieferengpässen bereits durchschritten ist. Zum einen zählten die M+E-Unternehmen gut 5.000 Beschäftigte weniger als noch im September, während die Anzahl Kurzarbeiter wieder steigt. Zum anderen hielt der Preisauftrieb auch im November unvermindert an, wobei sich vor allem Vorleistungsgüter und Energie erneut verteuerten. Die Stimmung der Unternehmen trübte sich im Dezember zudem weiter ein: Sowohl die aktuelle Lage als auch die Erwartungen für die nächsten sechs Monate wurden etwas schlechter beurteilt.
Auftragseingang
Im Oktober 2021 ist der Auftragseingang gegenüber dem dritten Quartal saisonbereinigt um 9,5 Prozent gesunken. Besonders stark gab die Auslandsnachfrage nach -12,5 Prozent), aber auch die inländischen Bestellungen fielen geringer als im dritten Quartal aus (-4,9 Prozent). Nach einem sehr hohen Auftragseingang im September verzeichnete der Maschinenbau eine Korrektur um -11 Prozent. Im Fahrzeugbau sanken die Neuaufträge sogar um -14 Prozent. Auch die anderen Branchen mussten Rückgänge hinnehmen.
Produktion
Die M+E-Produktion lag im Oktober 2021 saisonbereinigt um 1,9 Prozent über dem Niveau des dritten Quartals. Im Oktober stieg die Produktion um 4,6 Prozent gegenüber dem Vormonat. Der Anstieg im Oktober geht v.a. vom Fahrzeugbau aus (+11,6 Prozent). Aber auch die Produktion im Maschinenbau (+5,0 Prozent) und in der Elektro-Industrie (+1,2 Prozent) zeigte im Vergleich zum Vormonat nach oben. Negativ (-0,6 Prozent) entwickelte sich hingegen die Produktion bei den Herstellern von Metallerzeugnissen. Aufgrund von Lieferengpässen fiel die Kapazitätsauslastung im Oktober 2021 auf 85,6 Prozent, rund 2 Prozentpunkte weniger als im Juli.