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Wie entwickelt sich die Konjunktur der M+E-Industrie?
Anhaltender Produktions- & Beschäftigungsrückgang – Stimmung hellt sich nur sehr langsam auf
Die Neuaufträge sanken im Juni um 4,8 Prozent gegenüber Mai. Der deutliche Rückschlag war auch einzelnen Großaufträgen in den beiden Vormonaten geschuldet. Im weniger volatilen Dreimonatsvergleich ergab sich noch immer ein Plus von 4,8 Prozent (∆ Q2 zum Q1-2025). Ungeachtet dessen zeigt sich, dass die Stabilisierung holprig bleibt. Die M+E-Unternehmen beurteilten die Nachfrage im August mehrheitlich wieder als rückläufig. Lagerbestände und Auftragsdefizite waren fast unverändert groß.
Die M+E-Produktion entwickelt sich weiter sehr schwach. Im Juni sank der Output um 1,4 Prozent gegenüber Mai. Gleichzeitig wurde der Mai deutlich nach unten korrigiert (minus 1,9 Prozent zum April statt plus 0,4 Prozent). Statt der erhofften Stabilisierung sank die M+E-Produktion damit im Q2-2025 um 1,1 Prozent zum Vorquartal, womit diese nunmehr seit neun Quartalen ununterbrochen abnahm. Zudem waren die Export- und Produktionspläne der M+E-Unternehmen im August wieder überwiegend abwärtsgerichtet.
Die Erlöse konnten dagegen im Q2 um 0,6 Prozent (nominal) bzw. 0,7 Prozent (preisbereinigt) gegenüber Q1 zulegen. Die positiven Impulse waren vor allem einem höheren Absatz in der Euro-Zone zu verdanken. Nach Branchen bleibt die Stabilisierung sehr differenziert.
Die Zahl der M+E-Beschäftigten sank im Juni weiter auf nur noch 3,82 Mio. Das waren 104.000 bzw. 2,6 Prozent weniger als im Vorjahresmonat. Seit 2023 sind 154.000 M+E-Arbeitsplätze verlorengegangen, davon 76.000 seit dem Jahreswechsel. Der M+E-Arbeitsmarkt verschlechterte sich im August den 19. Monat in Folge. Auch die Pläne zum Personalabbau überwiegen weiterhin. Zudem lagen die Insolvenzen von M+E-Unternehmen bis Mai um 18 Prozent über dem Vorjahresniveau, nachdem sie 2024 bereits auf den höchsten Stand seit 2015 gestiegen waren.
Das M+E-Geschäftsklima hellte sich im August nur unmerklich von minus 13 auf minus 12 Punkte auf. Die Erwartungen waren mit minus 6 Punkten etwas weniger pessimistisch (Juli: minus 8 Punkte). Dagegen blieb die aktuelle Lagebeurteilung mit minus 17 Punkten fast unverändert negativ. In den Stimmungsindikatoren zeichnet sich allenfalls eine zaghafte Bodenbildung ab, die konkreten Pläne lassen derzeit aber keine konjunkturelle Trendwende im 2. Halbjahr erwarten. Anhaltende geo- und handelspolitische Unsicherheiten sowie Knappheiten bei Seltenen Erden überschatten zudem den weiteren Ausblick.
Die Wettbewerbsposition zum Ausland wird inzwischen zumindest etwas differenzierter eingeschätzt. Während sich die Wettbewerbsposition zu nichteuropäischen Standorten weiter verschlechterte, bewertet eine leichte Mehrheit der M+E-Firmen ihre Wettbewerbsposition im innereuropäischen Vergleich wieder etwas besser. Ungeachtet dessen waren die Investitionen im Q2-2025 weiter rückläufig und der Abstand zur globalen Entwicklung der Industrieproduktion vergrößerte sich weiter. (Stand: 29.08.2025)
Diese und weitere Zahlen finden Sie im Konjunkturbericht von Gesamtmetall.