Presse-Informationen zur Tarifrunde

ME Saar: IG-Metall-Forderung spiegelt nicht die Realität wider

Wenn die Arbeit sich verringert, das Entgelt aber nicht in gleichem Maß, dann wird Arbeit teurer.

Mit Erstaunen hat ME-Saar-Präsident Oswald Bubel die Forderung der IG-Metall für die aktuelle Tarifrunde zur Kenntnis genommen. „Das Paket zeugt von einer gewissen Realtitätsferne der Gewerkschaft in der aktuellen Zeit“, sagt Bubel. Eine geforderte Entgeltsteigerung von vier Prozent, die auch noch mit einer langfristigen Produktivitätssteigerung und der Zielinflationsrate begründet werde, sei vollkommen aus der Zeit gefallen. „Die M+E-Branche befindet sich seit Anfang 2019 in einer Abwärtsbewegung, im ersten Halbjahr 2020 ist die Produktion um fast 20 Prozent eingebrochen, und die Inflation geht seit Monaten gegen Null. Wie die Gewerkschaften aus diesen Zahlen eine Entgeltsteigerung errechnet, ist mir schleierhaft“, sagt Bubel. „Die Wahrheit ist: Wenn nichts erwirtschaftet wird, gibt es auch nichts zu verteilen.“
Die von der IG-Metall ins Gespräch gebrachte Forderung nach einer Vier-Tage-Woche mit teilweisem Lohnausgleich hält Bubel für den falschen Weg. „Wenn die Arbeit sich verringert, das Entgelt aber nicht in gleichem Maß, dann wird Arbeit teurer.“ Aktuell müsse es aber vordringliches Ziel sein, die Unternehmen zu entlasten.
Es ist ein Prinzip der Sozialpartnerschaft, dass die Unternehmen in guten Jahren ihre Mitarbeiter am wirtschaftlichen Erfolg über entsprechende Tarifvereinbarungen beteiligen. „Ebenso muss aber gelten, dass in wirtschaftlich schwierigen Jahren auch alle gemeinsam zusammenstehen“, sagt Bubel.
Der ME-Präsident verweist auf den vernünftigen Tarifabschluss zu Beginn der Corona-Pandemie. „Damals haben wir vereinbart, dass wir wegen der unsicheren Situation auf eine Entgeltsteigerung verzichten. Nun sehen wir, dass die Situation tatsächlich schlimm ist. Da wäre es nur folgerichtig, diesen Abschluss der Vernunft fortzuschreiben.“

 

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